Sind Sie stolz auf Ihren Parkettfußboden? Verständlich, denn es gibt kein besseres Material, um ein wohliges Wohngefühl zu etablieren. So wunderbar ein hölzerner Fußboden auch sein mag – seine Pflege ist nicht ganz so einfach. Im Laufe der Jahre werden viele Spuren hinterlassen. Spuren, die auch wieder entfernt werden müssen. Während die täglichen Spuren leicht behoben werden können, schleichen sich im Laufe der Jahre andere, sichtbare Spuren wie Dellen, Löcher, Stumpfheit des Erscheinungsbildes ein. Dies wird man nicht mit den normalen Mitteln wieder los. Hier ist ein Bodenschleifer gefragt. Mit diesem kann die Oberfläche wieder auf Hochglanz gebracht werden. Man muss sich damit abfinden, dass diese Aufgabe alle paar Jahre zu bewältigen ist. Wird der Boden stark frequentiert, kann es auch bereits früher notwendig sein.
Die Versiegelung
Jeder Holzfußboden sollte eine gute Isolierung erhalten haben. Sie schützt nicht nur vor dem tiefen Eindringen von Schmutz, sondern auch von Feuchtigkeit. Somit lässt sich das Holz feucht reinigen, ohne das Angst vor dem Aufquellen bestehen muss. Dies ist leicht, denn der Schmutz findet ja höchstens Fugen, in denen er sich dauerhaft ablegen könnte. Staubsauger und Feudel mit Parkettreinigungsmittel sind ausreichend, um den Holzfußboden dauerhaft sauber zu halten. Einfach, nicht wahr? Bedenken Sie aber: Versiegelung bedeutet, dass man einen Schutz vor Feuchtigkeit hat, nicht vor größeren Mengen an Flüssigkeit.
Alternativ können die Böden mit Öl- oder Wachssystemen geschützt werden. Der Vorteil ist, dass sie nach wie vor atmungsaktiv sind und arbeiten können. Allerdings fällt der Schutz des Holzes geringer aus. Dadurch muss häufiger gereinigt, aber auch früher mit dem Bodenschleifer gearbeitet werden.
Die reguläre Reinigung eines Parkettfußbodens
Die regulären Reinigungsmittel, die man für diesen Fußboden verwendet, sind sehr mild. Trotz Versiegelung möchte niemand Gefahr laufen, den Boden durch ein scharfes Reinigungsmittel zu schädigen. Sicherlich hängt dies auch mit dem Anschaffungspreis zusammen. Parkettböden sind angenehm teuer, dafür aber auch sehr langlebig. Dennoch möchte man das Holz nicht schädigen und ist bei der täglichen Reinigung entsprechend sorgsam. Die Versiegelung hält mehrere Jahre, sodass Sie nicht wirklich falsch machen können.
Wenn der Bodenschleifer kommt
Es ist nicht zu leugnen: Möbel können im täglichen Gebrauch starke Spuren im Parkettboden hinterlassen. Kratzer, tiefe Dellen – sie gehören leider zu einem Parkettboden dazu. Doch können auch sie mit Hilfe des Bodenschleifers wieder ausgebügelt werden. Sicher – die Arbeit mit dem Bodenschleifer kann eigenständig durchgeführt werden. Sie ist allerdings schweißtreibend und benötigt einiges an Muskelkraft. Wer nun allerdings denkt, dass man mit genau einem Gerät arbeiten kann und danach wird die nächste Versieglung / Ölung aufgetragen, der ist leider auf dem Holzweg. Denn es werden mindestens drei verschiedene Geräte benötigt, um auch in der kleinsten Ecke gute Arbeit leisten zu können: Die Walzenschleifmaschine, die Randschleifmaschine, die Einscheibenschleifmaschine. Letztere kann auch gegen eine Randschleifmaschine oder aber den Dreieckschleifer ausgetauscht werden. Es versteht sich von selbst für jedes Gerät sowie auch den Bodenbelag die richtige Körnung einzusetzen. Besser Sie besorgen einige Schleif- und Polierscheiben mehr zur Hand zu haben. Sicher ist sicher.
Die folgenden Körnungen sollten nicht fehlen: 24, 40, 60, 100 sowie die 120 für den Feinschliff.
Aus dem Baumarkt geliehen
Die Walzenschleifmaschine ist problemlos im Baumarkt zu mieten. Tun Sie dies rechtzeitig. Zum einen besitzt nicht jeder Baumarkt alle Mietgeräte. Zum anderen werden Sie mit diesem Wunsch nicht alleine sein. Deshalb ist es sinnvoll, zumindest diesen Teil der Parkettaufbereitung von langer Hand zu planen. Mitunter ist sogar ein Liefer- und Abholservice buchbar. Fragen Sie doch einfach nach.
Mit diesem Gerät wird die große Fläche des Bodens bearbeitet. Da es sich um ein teures, großes Gerät handelt, ist eine kurze Einweisung notwendig, um nicht unwissentlich Schäden herbeizuführen. Denn im Mietvertrag steht klar geschrieben, dass Sie für eventuelle Schäden haften.
Aus diesem Grund ist es wichtig, vor Beginn der Arbeit alle Nägel oder Schrauben, die ein wenig hochstehen, erneut zu versenken. Ist dies nicht möglich, sollten sie herausgezogen werden.
Die Schleifmaschine ist nicht leicht zu handhaben, wenn man ungeübt ist. Aus diesem Grunde ist ein Sicherheitsgurt vorhanden. Nutzen Sie ihn, damit das Gerät nicht mit einem Male außer Kontrolle ist. Dieses Vorgehen gibt Ihnen nicht nur die volle Kontrolle über das Gerät. Zusätzlich wird auch noch der Körper entlastet.
Achtung – Feinstaub
Natürlich ist der Bodenschleifer für gewöhnlich mit einer Absaugvorrichtung kombiniert. Dadurch wird der gesamte Staub, der abgehobelt wird, direkt in einen Auffangsack gesogen. Dennoch ist es wichtig, eine gut sitzende Staubmaske zu tragen. Da dieses Gerät recht laut ist, sollte unbedingt ein Gehörschutz getragen werden.
Auch wenn die große Fläche mit dem Walzenschleifer bearbeitet wird, muss man sich für die Ecken und die Ränder auf die Knie begeben. Tun Sie sich selber den Gefallen und nutzen Sie Knieschoner.
Wie wird der Boden bestmöglich vorbereitet?
Der Raum wird vollständig freigeräumt. Nehmen Sie bitte auch eventuelle Gardinen ab. Sie würden nur den Feinstaub aufnehmen. Pflanzen sollten ebenfalls den Raum wechseln. Damit alle Hölzer vollständig geschliffen werden können, müssen auch die Sockelleisten weichen. Dies ist eigentlich ganz einfach – nehmen Sie einfach einen Hammer und einen schmalen Meißel. Es ist nicht möglich, sie alle zu entfernen? Dann kleben Sie sie zum Schutz mit Malerkrepp ab. Das ist ja schnell gemacht. Sollten Sie es nicht bereits erledigt haben, ist dies die letzte Chance, hervorstehende Nägel und Schrauben ebenfalls zu entfernen / zu versenken.
Genügt ein Arbeitsgang?
Wie viele Arbeitsgänge Sie benötigen, ist vom Holz und der Versiegelung abhängig. Um welches es sich auch handeln mag, grundsätzlich beginnen Sie mit der gröbsten Körnung.
- Massive Dielenbretter: Sie sind stabil und rustikal, sodass sie gerne mehrfach abgeschliffen werden können.
- Mehrschichtparkett: Dieses Parkett verfügt über eine so genannte Holzlaufschicht von 2,5 bis 6 Millimeter. Bei einem vollständigen Abschleifen werden circa 0,5 Millimeter abgetragen. Bei Bedarf kann also problemlos ein weiterer Arbeitsgang durchgeführt werden.
Das Schleifpapier wird in der folgenden Reihenfolge eingesetzt:
- Schleifgang 1: Körnung 24
- Schleifgang 2: Körnung 40
- Schleifgang 3: Körnung 60
- Schleifgang 4: Körnung 100
Sollten Sie nur 2 Schleifgänge durchführen können / wollen, wird bereits nach Körnung 40 gestoppt.
Beginnen Sie an der Wand und schleifen Sie diagonal. Nutzen Sie die bereits bearbeitete Bahn auch gleich für den Rückweg. Der 2. Schleifgang wird ebenfalls diagonal durchgeführt, allerdings in entgegengesetzter Richtung. Mit dem letzten Schleifgang, also der 100er Körnung, wird der Boden in Richtung der Maserung geschliffen.
Um die gesamte Fläche zu bearbeiten, ist es notwendig, den Bodenschleifer immer wieder um eine halbe Breite zu versetzen. Auf diese Weise arbeiten Sie sich durch den Raum.
Und am Schluss wird gut gereinigt
Natürlich besitzen die meisten Bodenschleifer eine Absaugvorrichtung. Natürlich wird der meiste Staub dadurch bereits aufgefangen. Und doch ist es zwingend notwendig nach Beendigung der Arbeit mit einem guten Staubsauger den Raum zu saugen, um auch die letzten Reste aus den Fugen zu entfernen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, saugen Sie den Raum bereits nach jedem Schleifgang durch.
Endarbeiten
Nach dem gründlichen Reinigen ist ein erneutes Versiegeln oder Wachsen / Ölen an der Tagesordnung. Planen Sie ausreichend Zeit ein, denn auch diese Arbeit nimmt viel Zeit in Anspruch. Je nach Holzart müssen mehrere Schichten aufgetragen werden. Beachten Sie bitte diesbezüglich die Gebrauchsanweisungen der Hersteller. Sie können unterschiedliche Angaben enthalten.
Wenn Sie tatsächlich viel zu bearbeiten haben, sollten Sie vorsichtshalber 2 Tage für die gesamte Bodenbearbeitung einplanen. So haben Sie zwischendurch Zeit, sich ein wenig zu entspannen und Kraft für den nächsten Arbeitsgang zu sammeln.